LKH Feldkirch und PROGRAMMIERFABRIK als Pioniere bei Corona-Dokumentation

Automatisierung rettet Testlabors kostbare Zeit

Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Offner © Jens Ellensohn, LKH Feldkirch

06.04.2020

An einem Sonntag, dem 15. März 2020, wendet sich das Institut für Pathologie und Mikrobiologie am Landeskrankenhaus (LKH) Feldkirch mit einer dringenden Bitte an das Team der PROGRAMMIERFABRIK: Aufgrund der ständig steigenden Fallzahlen an Corona-Infektionen sei die manuelle Eingabe der Befunde in das Epidemiologische Meldesystem (EMS) kaum mehr zu bewältigen. Die Software-Schmiede solle daher alle ihre Kräfte bündeln, um rasch eine automatisierte Meldung direkt aus ihrem Pathologie-Programm Xanthos zu ermöglichen. Genau das machte das Team um Xanthos-Entwicklungsleiter und Hagenberg-Absolvent Achim Mühlberger auf der Stelle. Bereits drei Tage später, am Mittwoch, den 18. März, läuft der erste Corona-Befund über das neu geschaffene Xanthos-Interface automatisch an die zuständige EMS-Behörde. „Das rettet wertvolle Zeitressourcen, die wir dringend in der Diagnostik brauchen“, resümiert Institutsvorstand Prim. Univ.-Prof. Dr. Felix Offner.

Mitte März war im LKH Feldkirch die Probenanzahl binnen kürzester Zeit explodiert. Die manuelle Eingabe der positiven Corona-Fälle in das EMS drohte die Kapazitäten des Instituts für Pathologie und Mikrobiologie jeden Moment zu überfordern. „Um anzeigepflichtige Krankheiten wie Cholera, Hepatitis oder SARS-CoV-2 (Corona) zu melden, muss man sich durch mehrere Eingabemasken klicken. Das nimmt jedes Mal ein paar Minuten in Anspruch und kostet Zeit, die uns für die Diagnostik fehlt“, erklärt Dr. Richard Stockinger, der leitende Oberarzt für Infektionsserologie am Institut für Pathologie und Mikrobiologie des LKH Feldkirch. „Diese Zeit hat uns die PROGRAMMIERFABRIK zurückgewonnen!“ Ein Blick auf die aktuellen Zahlen unterstreicht, wie entscheidend der Automatisierungsschritt der PROGRAMMIERFABRIK war. Anfang April ist das 70-köpfige Team rund um Prim. Felix Offner und OA Richard Stockinger mit einer Verdoppelung der Proben in der molekularen Erreger¬diagnostik konfrontiert.

„Geschwindigkeit hat beeindruckt“

Mit 02. April steht das LKH Feldkirch bei fast 4.300 SARS-CoV-2-Tests. Bei knapp 700 Proben wurde das Virus nachgewiesen. „Bezogen auf die Bevölkerungszahl Vorarlbergs liegen wir damit bereits deutlich über der vielzitierten Testdichte Südkoreas“, betont Felix Offner. Weil doppelt hilft, wer schnell hilft, ist in Feldkirch die Zufriedenheit mit dem langjährigen Partner PROGRAMMIERFABRIK naturgemäß groß. „Die Geschwindigkeit und Professionalität, mit der die PROGRAMMIERFABRIK unser Anliegen völlig komplikationsfrei umgesetzt hat, war beeindruckend“, zieht OA Stockinger Zwischenbilanz. Die Digitalisierung im Gesundheits- und Laborbereich ist seiner Meinung nach dadurch so richtig angestoßen. Das werde eine zusätzliche Verbesserung der Qualitätsstandards bringen. Dass die PROGRAMMIERFABRIK dafür schon wichtige Vorarbeiten geleistet hat, habe bei der raschen Umsetzung des EMS-Projektes geholfen, glaubt PROGRAMMIERFABRIK-Gründer und –Geschäftsführer Wilfried Seyruck. „Die Automatisierung von Dokumentationsprozessen aus der Histologie, Mikrobiologie, Molekularpathologie, Serologie oder Hygiene in unserem Programm Xanthos war ohnedies als nächster Entwicklungsschritt vorgesehen und entsprechend vorbereitet.“

Geballte Hagenberg-Kompetenz

Dass sich die Realisierung dennoch so schnell – und vor allem ohne jegliche Komplikationen im Echtbetrieb – vorantreiben ließ, ist einem 12-köpfigen Entwicklerteam mit viel FH Hagenberg-Kompetenz zu verdanken. Teamleader Achim Mühlberger ist einer der ersten Absolventen des Studiengangs Software Engineering und wurde noch von den Legenden Bruno Buchberger und Witold Jacak unterrichtet. "Schon in meinem ersten Berufspraktikum hatte ich das Glück, große Teile des Codes der ersten Client-Server-Version des Pathologie-Programms PAS V2 – dem Vorläufer von Xanthos – schreiben zu dürfen“, erinnert sich Mühlberger. Mittlerweile ist die dritte Version ausgerollt und Mühlberger Leiter des 12-köpfigen Xanthos-Entwicklerteams. Das besteht zur Hälfte aus Hagenberg-AbsolventInnen: Fünf davon sind Damen. Eine hat wie Mühlberger selbst den Studiengang Software Engineering abgeschlossen, jeweils eine Medientechnik und -design sowie Hardware-Software-Design. Zwei weitere haben den Studiengang Medizin- und Bioinformatik absolviert. Trotz dieser breit gefächerten Kompetenz habe es seinem Team einiges abverlangt, unter enormem Zeitdruck ein Interface für das äußerst umfangreiche und komplexe digitale ELGA-Format Clinical Document Architecture (CDA) zu bauen. „Unsere Lösung musste in dieser beispiellosen Ausnahmesituation ja von Anfang an auch komplett störungsfrei laufen“, beschreibt Mühlberger den enormen Druck.

Über die PROGRAMMIERFABRIK GmbH

Spitäler in sechs Bundesländern vertrauen bei der Erfassung und Dokumentation von Probenbefunden etwa aus der Histologie, Mikrobiologie, Molekularpathologie, Serologie, Hygiene – und natürlich beim Corona-Test – auf die Software-Lösung Xanthos aus dem  Hause PROGRAMMIERFABRIK. Die Krankenhäuser in Feldkirch, Ried im Innkreis, Steyr und Vöcklabruck sowie das Grazer Institut für Krankenhaushygiene und Mikrobiologie melden positive Corona Testergebnisse über ein Xanthos-Interface automatisiert an die zuständige Meldestelle.

Als Systemhaus entwickelt die PROGRAMMIERFABRIK außerdem Standard-Soft-ware für Gemeinden und Lagerhäuser.

Darüber hinaus unterstützt die PROGRAMMIERFABRIK viele Kunden bei der Entwicklung sowie der Wartung von Software- und Business-Intelligence-Lösungen. 

Die Entwicklung von Individual-Software auf Festpreisbasis und die Bereitstellung von nicht selbst entwickelten Software-as-a-Service (SaaS) Lösungen für den HR-Bereich runden das Leistungsspektrum ab.

1993 gegründet beschäftigt das Unternehmen mit Geschäftsstellen in, Wien sowie im Softwarepark Hagenberg heute etwa 110 Mitarbeiter und erzielte im letzten Ge¬schäftsjahr einen Umsatz von 16,95 Millionen Euro. 

Seit 2006 gehört die PROGRAMMIERFABRIK zur GRZ IT Gruppe der Raiffeisen Landesbank OÖ. Innerhalb der GRZ IT Gruppe mit insgesamt 1.200 Beschäftigten ist die PROGRAMMIERFABRIK für sämtliche Software-Lösungen zuständig, die nicht für die Raiffeisen Bankengruppe bestimmt sind.

Kontakt

PROGRAMMIERFABRIK GmbH
Softwarepark 21
4232 Hagenberg
www.programmierfabrik.at


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