IT-Cluster und Softwarepark Hagenberg - eine gewinnbringende Synergie

Foto Willibald Salomon © CGM Clinical Österreich GmbH
Prok. DI (FH) Christian Altmann, MBA  - Leiter Cluster & Netzwerke Business Upper Austria -  die Standortagentur des Landes Oberösterreich
Ing. Mag. Frederic Hadjari Cluster-Manager im IT-Cluster der Standortagentur Oberösterreich, Business Upper Austria

04.04.2024

Seit Ende 2023 befindet sich der IT-Cluster OÖ im Softwarepark Hagenberg. Im Interview mit Christian Altmann, Leiter Cluster & Kooperationen der oö. Standortagentur Business Upper Austria, Willibald Salomon, Beiratssprecher des IT-Clusters, und Frederic Hadjari, Manager des IT-Clusters und Office Manager des Softwareparks Hagenberg, wird klar, warum die Entscheidung getroffen wurde und welche Vorteile sich daraus ergeben.  

Was waren die Beweggründe für die Übersiedlung des IT-Clusters OÖ nach Hagenberg? 

Christian Altmann: Es gab im Wesentlichen drei Beweggründe. Der operativste Beweggrund war die räumliche Situation bei uns in Linz. Wir mussten aufgrund einiger genehmigter Drittmittelprojekte Platz für neue Mitarbeiter:innen schaffen – und so kam es zur Überlegung, einen Cluster an einen anderen Standort zu verlegen. Dass die Entscheidung auf den IT-Cluster gefallen ist, liegt am zweiten Beweggrund. Beide Teams – jene des Softwareparks und jene des IT-Clusters – sind die bisher kleinsten Einheiten im Cluster-Bereich, mit entsprechenden Herausforderungen, was Vertretungen und dergleichen betrifft. Insofern lag der Schluss nahe, beide Teams zusammenzuführen und damit eine größere Einheit zu schaffen. Der wohl wichtigste Grund liegt aber in der inhaltlichen Ausrichtung. Beide Einheiten haben das Ziel, die Software-Entwicklung und die Digitalisierung in Oberösterreich zu unterstützen. Im Austausch mit dem IT-Cluster Beiratssprecher Willibald Salomon und dem wissenschaftlichen Leiter des Softwareparks Stephan Winkler war dann auch rasch klar, dass die beiden Einheiten unter einer gemeinsamen Leitung zusammengeführt werden. 

Welche Vorteile und Chancen sehen Sie in der neuen Lage des IT-Clusters? 

Christian Altmann: Der Softwarepark Hagenberg hat die größte Dichte an softwarebezogenen Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen in Österreich. Im Umkreis von zwei Kilometern findet man alle Kompetenzen, die es für Softwareentwicklung braucht. Viele der hier ansässigen Unternehmen und Einrichtungen sind bereits seit Jahren Mitglied im IT-Cluster, von daher ist der IT-Cluster näher an seine Kunden gerückt. Darin sehe ich den entscheidenden Vorteil. 

Wie wird sich die Nähe zum Softwarepark Hagenberg auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Bildungseinrichtungen auswirken?  

Christian Altmann: Der enge Austausch mit dem wissenschaftlichen Leiter Stephan Winkler und den vielen Forschungseinrichtungen am Standort in Hagenberg wird das thematische Profil des IT-Clusters weiter schärfen. Unternehmen aus ganz Oberösterreich und darüber hinaus greifen auf die IT-Fachkräfte von Hagenberg zurück, wenn es um ihren eigenen Digitalisierungsnachwuchs geht. Die Johannes Kepler Universität ist und bleibt ein ganz wesentlicher Kooperationspartner für den IT-Cluster. Viele der Akteure in Hagenberg sind auch mit der Johannes Kepler Universität eng verwurzelt und leben die standortübergreifende Zusammenarbeit sehr gut. Nicht zu vergessen die neue Digitaluni it:u: Auch hier wird es in Zukunft vielleicht zu mehr Zusammenarbeit kommen, wenn klar wird, in welche Richtung sich die neue Universität entwickeln wird. Hagenberg war und wird als wichtige Drehscheibe für die Softwareentwicklung im deutschsprachigen Raum wahrgenommen – und daher ist es nur logisch, wenn auch der IT-Cluster nun seinen Standort im Softwarepark hat. 

Welche Rolle sehen Sie für den Softwarepark Hagenberg in der Weiterentwicklung der IT-Branche in Oberösterreich?

Willibald Salomon: Der Softwarepark Hagenberg wird mit seinem Schwerpunktthema AI eine bedeutende Rolle in der Entwicklung der oberösterreichischen IT-Branche einnehmen. Nirgendwo außer im Softwarepark Hagenberg sind Forschung, Ausbildung & Lehre und die IT-Wirtschaft einander so nahe, um Innovationsthemen zur erkennen, umzusetzen und diese auch auf den Markt zu bringen. 

Welche langfristigen Ziele verfolgt der IT-Cluster OÖ mit der gemeinsamen Ausrichtung und wie wird sie die Innovationskraft der Region stärken? 

Willibald Salomon: Der IT-Cluster hat zahlreiche Kooperationsprojekte mit den anderen Branchenclustern. Die Themen sind aktuell bereits sehr vielfältig und es wird ein rasantes Wachstum an solchen Kooperations- bzw. Querschnittsprojekten geben. Die räumliche Nähe des IT-Clusters zum Softwarepark Hagenberg und die Entscheidung, die beiden Organisationen von einem gemeinsamen Management führen zu lassen, ermöglicht ein noch rascheres Reagieren auf neue Anforderungen bzw. Herausforderung und wird es ermöglichen, mit der stetig wachsenden Dynamik in allen Belangen der Digitalisierung Schritt zu halten. Somit werden diese beiden Organisationen einen wesentlichen Beitrag zur Innovationskraft in Oberösterreich liefern. 

Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich durch die enge Zusammenarbeit mit den Einrichtungen und Unternehmen im Softwarepark? 

Frederic Hadjari: Die enge Zusammenarbeit eröffnet eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für den IT-Cluster OÖ. Zum einen können wir gemeinsam an innovativen Forschungsprojekten arbeiten und Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft nutzen. Durch den regelmäßigen Austausch und die Zusammenarbeit mit den Unternehmen vor Ort können wir aber auch besser auf die Bedürfnisse der Industrie eingehen und maßgeschneiderte Lösungen entwickeln. Darüber hinaus bietet die Zusammenarbeit mit Start-ups und etablierten Unternehmen im Softwarepark die Chance, neue Geschäftsideen zu entwickeln und gemeinsam neue Märkte zu erschließen. 

Welche konkreten Initiativen und Programme plant der IT-Cluster OÖ, um die Synergien am neuen Standort optimal zu nutzen? 

Frederic Hadjari: Wir planen den Aufbau eines Netzwerks von Unternehmen und Einrichtungen im Softwarepark, um den Austausch von Wissen und Ressourcen zu fördern. Es sind im Softwarepark Hagenberg mehr als 75 Unternehmen angesiedelt, davon sind zwölf mit dem IT-Cluster OÖ partnerschaftlich vernetzt. Hier besteht großes Potenzial.  
Außerdem organisieren wir regelmäßig Veranstaltungen, Workshops und Konferenzen, um den Dialog zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und anderen Akteuren im Softwarepark zu intensivieren. Und nicht zu vergessen ist die Förderung von gemeinsamen Forschungsprojekten und Innovationsvorhaben durch gezielte Unterstützung und Finanzierungsmöglichkeiten. 


Ing. Mag. Frederic Hadjari Cluster-Manager im IT-Cluster der Standortagentur Oberösterreich, Business Upper Austria

Ing. Mag. Frederic Hadjari

Manager IT-Cluster and Office Manager at Softwarepark Hagenberg

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